Sonntag, 27. Juli 2014

Portal-Kuchen veganisiert und ungelogen :)

Es gibt 3 Dinge, die ich auf dieser Welt bedingungslos liebe.

Kuchen.
Meinen Freund.
Videospiele.

Nicht zwingend in der Reihenfolge ;)

Zum letzten Geburtstag meines i-Tüpfelchens habe ich daher den Kuchen aus unser beider Lieblingsspiel Portal nach gebacken.
Das Resultat seht ihr hier:




Zum Vergleich mal das Original aus dem Game: 

(the cake is a lie)


Das Backen hat nicht nur Spaß gemacht, mein Freund hat sich auch riesig gefreut und es hat super geschmeckt, auch wenn der Kuchen echt mächtig war :)


Als Grundrezept habe ich das liebster liebster Schokokuchen-Rezept von Kim Kalkowski verwendet, hätte aber im Endeffekt besser zusätzlich etwas Ei-Ersatz untermischen sollen, da der Kuchen selbst ne bröselige Angelegenheit war. 



Ich hab ihn in zwei Sichten gebacken, mit einer speziellen Form, die ich extra auf ThinkGeek bestellt hatte:

















(hier klicken, wenn ihr euch den Artikel näher ansehen wollt)

Gefüllt habe ich das Herz in der Mitte mit einer Creme aus Hulala und Himbeersyrup, das Frosting besteht aus Hulala mit untergehobener Zartbitterschokolade. Hulala Schlagcreme kann man bei den meisten vegetarischen Versandhäusern eigentlich inzwischen bestellen, eine halbe Packung (500ml) hat für den Kuchen gereicht. Nur Vorsicht: das Zeug ist extrem süß. Nichts für Kalorienzähler. Für den letzten Schliff habe ich den Kuchen mit Schokoraspeln und Sahnehäubchen verziert.
Als Verzierung habe ich Maraschino-Kirschen auf die Sahnehäubchen gesteckt.

Nur die Kerze fehlt auf dem Foto, ansonsten bin ich ziemlich stolz auf das Endergebnis :)

Ich liebe Blogs und Youtubekanäle, die sich mit Videospielfutter auseinandersetzen. Besonders Nerdy Nummies (klick), Feast of Fiction (klick klick) und Gourmet Gaming (klick klick klick)  sind meine momentanen Favoriten, allerdings sind die Gerichte auf den Seiten leider selten vegan.

Vielleicht backe/koche ich demnächst ein Paar andere meiner Lieblingsprojekte in vegan nach :)
Wer weiß

Sonntag, 6. Juli 2014

reading green





Manchem ist das Broadway Mucial "Wicked - Die Hexen von Oz" vielleicht ein Begriff. Ich bin ein großer Musicalfan und habe mir dieses speziell insgesamt vier mal angesehen. Da mich die Musik, die Charaktere und die Geschichte so verzaubert haben, habe ich natürlich zur Buchvorlage gegriffen, ganz gierig auf mehr von Oz. Die Story der Bösen Hexe des Westens stellt eine Art Twist zum Originalmärchen "Der Zauberer von Oz" von L. Frank Baum dar, indem nicht die kleine Dorothy sondern ihre Gegenspielerin, die böse Hexe, den Hauptpart spielt.

Gregory Maguire, der Autor der Wicked-Bücher (Wicked. The Life and Times of the Wicked Witch of the West, Son of a Witch, A Lion among Men und Out of Oz), erforscht in seinem Werk unterschiedliche Themen und Motive, baut zwar auf einer Märchenwelt auf, gestaltet diese aber realistisch und düsterer als man zunächst vermutet. Oz wird nicht etwa als magisches Land irgendwo hinterm Regenbogen dargestellt, sondern als totalitäres Regime, angeführt durch den großen Zauberer, geprägt durch gesellschaftliche, politische und religiöse Konflikte. 



Ich habe jedes der vier Bücher regelrecht verschlungen und mich oft gefragt was Maguire wohl für ein Mensch ist. Im Gegensatz zu anderen Autoren steht er wenig im Rampenlicht. Ich weiß nicht viel über ihn, nur dass er mit seinen drei Kindern und seinem Partner irgendwo in der Nähe von Boston lebt. Ich hab es nie geschafft heraus zu finden, ob er vielleicht selbst Vegetarier oder Veganer ist oder sich privat für Tierrechte engagiert, obwohl ich es anhand seiner Bücher eigentlich immer vermutet habe. Egal wie er selbst dazu steht, einige der Passagen aus der Wicked-Reihe sprechen irgendwie zu mir. 




Ehe die Protagonistin Elphaba durch üble Nachrede, politische Intrigen und einige unglückliche Fügungen als böse Hexe des Westens bekannt wird, setzt sie sich für die Rechte der Schwächeren ein und kämpft für Gleichberechtigung in der Gesellschaft von Oz, in der Tiere und Menschen zunächst friedlich zusammen leben. Tiere, die in Oz genau wie Menschen sprechen können, Berufen nachgehen und ursprünglich auch Rechte haben, werden im Laufe der Geschichte zum Opfer der bösen Herrschaft des Zauberer und mehr und mehr geächtet. Ihnen wird schließlich der Mund verboten und sie werden versklavt. Elphaba setzt sich als Tierrechtlerin radikal, fast terroristisch, gegen diese Bewegung ein, scheitert aber letztlich. 


Das Ganze ist natürlich nicht direkt mit Tierrechten im eigentlichen Sinne gleichzusetzen, da die Tiere in Oz sehr vermenschlicht dargestellt werden, jedoch lassen einige Passagen mehr Einsicht als ich ursprünglich vermutet hatte durchblicken. In einem Gespräch mit einer Kuh klagt diese Elphaba völlig resigniert ihr Leid:  



"Haven't you ever heard of a mad Cow?" she answered. "Sweetheart, my udder is sore from their daily yanking. I am tapped for milk morning and night. I won't even go into what it's like to be mounted by a - well, just never mind. But worst, my children have been fattened on milk and slaightered for veal. I could hear their cries from the abattoir, they didn't even bpther to move me out of hearing range." 
[...] 
"This is an excercise in your education, not ours. Mark my words, my rump'll be served up rare on your finest Dixxi House porcelain dinner plates before the year is out." She mooed a last remark - "I hope you choke" - and, tail swishing the flies, she meandered away.  
(Wicked. The Life and Times of the Wicked Witch of the West. Seite 384ff.)

Neben solchen Passagen wird auch ansonsten bei einigen der Charakteren (Elphaba, dem feigen Löwen, Elphabas Enkelin) immer wieder deutlich, dass sie das Töten und Essen von Tieren ablehnen, vor allem aufgrund der Ungewissheit darüber, ob das zu verspeisende Tier letztlich ein Bewusstsein hatte oder nicht. 



Letztendlich sind die schrecklichen Dinge, die in den Büchern beschrieben werden, doch recht gut auf unsere Realität zu übertragen. Obwohl die Serie in einer magischen Fantasiewelt spielt, finden sich viele Parallelen zu unserer. Die Botschaft der Bücher mag für jeden anders sein, an eine Interpretation will ich mich gar nicht heran wagen, dazu sind die Charaktere und Handlungsstränge meiner Meinung nach zu komplex. Aber die Passage mit der sprechenden Kuh hat damals als ich sie gelesen habe großen Eindruck auf mich gemacht. Kurz nachdem ich dieses Buch gelesen habe, habe ich mich entschlossen vegan zu lebe und zu einem gewissen Teil möchte ich es daher auch dafür verantwortlich machen.  


So toll das Musical auch ist, in Sachen Gravitas, Ton und Inhalt weicht es schwer von den Büchern ab. 
 
(Am meisten ärgert mich wie verzerrt Glindas und Elphabas Verhältnis im Musical dargestellt wurde, da ich im Buch immer den Eindruck hatte, die beiden wären verliebt in einander und in Wahrheit mehr als Freunde. Aber vielleicht ist mir das auch nur wichtig, weil ich ein wenig obsessiv bin, was meine Lieblingspaare in fiktiven Werken angeht <3)

Ich möchte jedem, der sich für düstere Märchen, Fantasy und clevere Bücher interessiert, die Wicked-Reihe empfehlen. Ich persönlich habe viel aus den Büchern mitgenommen und zähle sie nicht grundlos zu meinen Lieblingsromanen.  

Samstag, 4. Januar 2014

Die Furchtlosen Vier - Ein Tierrechtsjuwel :)

Ich bin letztens im Internet auf einen alten Kinderfilm gestoßen, der mich zum grinsen gebracht hat :)
"Die Furchtlosen Vier" mag auf den ersten Blick fast ein bisschen trashy wirken mit seinen Computeranimationen. Früher haben mich der schräge Zeichenstil und die bizarre Geschichte angezogen. Die Geschichte ist wie eine moderne, verdrehte Version der Bremer Stadtmusikanten.



Es geht um vier Tiere, die jeweils von ihren alten Besitzern entsorgt werden sollen.
Der Hund Buster wird von seinen Besitzern verkauft, weil er ein Jagdhund ist, der sich lieber mit Füchsen anfreundet statt sie zu jagen.
Gwendolyn die Katze verliert ihre alte Besitzerin und wird von ihren neuen Besitzern misshandelt und verjagt.
Der Esel Fred hat sein Leben lang hart gearbeitet soll aber nun verkauft/geschlachtet und durch eine Maschine ersetzt werden.
Ok zugegeben der Hahn Toretellini hat keine tolle Hintergrundgeschichte, der ist eher der Comic Relief in dem Film (ist allerdings Star-besetzt mit einem meiner Lieblingssynchronsprecher Joachim Kemmer).

Die Vier beschließen ihr Glück als Musiker in Paris zu versuchen, landen aber stattdessen in Bremen, wo sie bei einer Firma als Werbe-Jingle-Band angestellt werden, die ausgerechnet Würstchen herstellt. Der Konzern engagiert die Tiere um der Öffentlichkeit vorzugaukeln, sie würden Tiere wertschätzen und von der eigentlichen Tierquälerei, die hinter verschlossenen Türen vorgeht abzulenken. Die Tiere decken im Laufe des Films die Machenschaften und Grausamkeit von Dr. Gier und seinem Fleisch-Konzern Mix-Max auf. Am Ende machen sie die Öffentlichkeit darauf aufmerksam und befreien alle Tiere :)

Als Kind kam mir die Story total schräg vor. Eigentlich tut sie das jetzt immer noch. Aber rückblickend finde ich die Botschaft und das Thema des Film erstaunlich tiefgründig :D

Ich glaub, der Film ist als er raus kam damals ziemlich untergegangen (vermutlich wegen der flachen Kinderfilm-Dialoge und des eigenartigen Charakterdesigns der Menschen) aber ich spreche eine totale Guck-Empfehlung aus. (Er findet sich komplett auf Youtube)

Was ich unbedingt noch erwähnen muss ist die geniale Besetzung und die wahnsinnigen Ohrwürmer in dem Film. Der Frontsänger von Pur und einige andere tolle Stimmtalente spielen in dem Film größere Rollen und jeder einzelne Song geht ins Ohr :) <3 Hier eine kleine Kostprobe: Die Furchtlosen Vier

Viel Spaß beim Gucken!

Sonntag, 30. September 2012

Verschnaufpause

Ich bin in letzter Zeit nicht zum Bloggen gekommen und bin selbst ein bisschen traurig darüber.
Die letzten 3 Monate habe ich ein längeres Praktikum in einer anderen Stadt gemacht und war abends meist zu erschossen, um noch im Internet zu surfen. Darunter hat nicht nur mein Internet- und Privatleben gelitten, sondern auch meine Ernährung. Ich trau mich gar nicht auf die Wage zu gehen, aus Angst davor zu sehen wie viel ich zugenommen habe. 

Da sag noch mal einer Veganismus mache rank, schlank und gesund.... 
Ich mutiere, wenn ich im Arbeits-, Uni- und Privatstress bin, immer wieder zum Kartoffelchipsveganer. 
Außerdem verfluche ich Kamps für diese verdammten Apfeltaschen. Seit ich gelesen habe, dass da nichts tierisches drin ist, stopf ich mir die Teilchen immer unbedacht ins Gesicht obwohl die Dinger in Zucker ertränkt sind. Meine guten Vorsätze haben jedenfalls nicht lange angehalten und obwohl das Fitnessstudio jeden Monat von meinem Konto abbucht war ich schon ewig nicht dort... Ich hab viel aufzuarbeiten.

Das Praktikum war eine interessante aber auch anstrengende neue Erfahrung für mich. Ich bin jetzt seit über einem Jahr vegan und mache eigentlich nie einen Hehl daraus. Aber während des Praktikums fiel es mir meist schwer darüber zu reden. Natürlich ist den Klienten und den Mitarbeitern aufgefallen, dass ich viele Lebensmittel ablehne oder nicht esse. Aber auf Fragen habe ich dann fast immer ausweichend reagiert. Mir war es schlichtweg unangenehm darauf ehrlich zu antworten. 

Ich glaube das Problem lag darin, dass ich mit suchtkranken und sozialbenachteiligten Menschen gearbeitet habe. Ich finde es wahnsinnig schwierig z.B. einem Obdachlosen, der sich täglich um die Beschaffung von Nahrung sorgen muss, zu verklickern, dass ich kleines Wohlstandskind es mir leisten kann auf ganze Lebensmittelgruppen zu verzichten. Manchmal finde ich ist es einfach Luxus in der Lage zu sein, sich aussuchen zu können was man isst oder nicht isst. Ich hab mich regelrecht geschämt und wollte angesichts dessen auch niemanden auf die Nase binden, dass ich keine Tierprodukte esse. Kam mir aber dabei gleichzeitig sehr unehrlich vor, da ich im Grunde genommen nicht zu meinen Idealen und Vorstellungen gestanden habe.

In der Vergangenheit habe ich manchmal auf die Frage, warum ich mein Essen lieber ohne Butter, Käse, Eier, Milch oder Fleisch hätte oft ausweichend geantwortet oder mir Ausreden einfallen lassen, wie etwa "Ich habe eine Lebensmittelallergie". Manchmal war ich mir einfach zu bequem für eien ehrliche Antwort. 

Für die Zukunft habe ich mir vorgenommen ehrlicher mit dem Thema umzugehen und die Karten offen auf den Tisch zu legen.