Mittwoch, 19. September 2012

Naivité


Du landest hier und gleich gehört dir alles.
Das Land ist für dich frei und nur noch Holz.
Doch jeder Stein und Baum und jedes Wesen
hat sein Leben, seine Seele, seinen Stolz.

Für dich sind echte Menschen nur die Menschen,
die so denken und so aussehn wie du.
Doch folge nur den Spuren eines Fremden,
dann verstehst du, und du lernst noch was dazu.

[...]

Komm', renn' mit mir im Schattenlicht der Wälder; Probier' die süßen Beeren dieser Welt.
Komm', wälze dich in ihrer reichen Vielfalt
und du merkst, dass im Leben dir nichts fehlt.

[...]
Wie weit wachsen Bäume hinauf?
Doch wenn du sie fällst, kriegst du's nie heraus.
Und vergessen sind die Wölfe und der Silbermond und dass wir alle ebenbürtig sind.

Wir müssen singen wie die Stimme in den Bergen,
müssen malen wie das Farbenspiel des Winds...


Komisch. 
Manchmal hat man sogar noch nach langer Zeit solche kleinen "Aha"-Erlebnisse. 
Disneylieder, so naiv und kindisch das jetzt auch sein mag, haben mich lange durch die Kindheit begleitet und auch heute höre ich gerne ab und an mal hin, weil diese heile, fikive Zeichentrickwelt mich tröstet und es schön ist ab und zu auch noch mal Kind sein zu dürfen. Was soll ich sagen, die Melodien sind eben zeitlos und die Geschichten sind schön.  
Vor kurzem hat es bei diesem speziellen Lied plötzlich bei mir "klick" gemacht. Auf einmal habe ich gemerkt, was mir der Text sagen will, was der Song bedeutet. Vielleicht habe ich es auch schon als Kind gewusst. Für Kinder ist es vielleicht selbstverständlich, dass man anderen Lebewesen kein Leid zufügen darf und dass wir alle, Menschen, Tiere, gleich und ebenbürtig sind. Die kindliche Naivität liegt nicht darin, das zu glauben, sondern darin, zu glauben, dass auch der Rest der Welt so denkt.

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