Sonntag, 30. September 2012

Verschnaufpause

Ich bin in letzter Zeit nicht zum Bloggen gekommen und bin selbst ein bisschen traurig darüber.
Die letzten 3 Monate habe ich ein längeres Praktikum in einer anderen Stadt gemacht und war abends meist zu erschossen, um noch im Internet zu surfen. Darunter hat nicht nur mein Internet- und Privatleben gelitten, sondern auch meine Ernährung. Ich trau mich gar nicht auf die Wage zu gehen, aus Angst davor zu sehen wie viel ich zugenommen habe. 

Da sag noch mal einer Veganismus mache rank, schlank und gesund.... 
Ich mutiere, wenn ich im Arbeits-, Uni- und Privatstress bin, immer wieder zum Kartoffelchipsveganer. 
Außerdem verfluche ich Kamps für diese verdammten Apfeltaschen. Seit ich gelesen habe, dass da nichts tierisches drin ist, stopf ich mir die Teilchen immer unbedacht ins Gesicht obwohl die Dinger in Zucker ertränkt sind. Meine guten Vorsätze haben jedenfalls nicht lange angehalten und obwohl das Fitnessstudio jeden Monat von meinem Konto abbucht war ich schon ewig nicht dort... Ich hab viel aufzuarbeiten.

Das Praktikum war eine interessante aber auch anstrengende neue Erfahrung für mich. Ich bin jetzt seit über einem Jahr vegan und mache eigentlich nie einen Hehl daraus. Aber während des Praktikums fiel es mir meist schwer darüber zu reden. Natürlich ist den Klienten und den Mitarbeitern aufgefallen, dass ich viele Lebensmittel ablehne oder nicht esse. Aber auf Fragen habe ich dann fast immer ausweichend reagiert. Mir war es schlichtweg unangenehm darauf ehrlich zu antworten. 

Ich glaube das Problem lag darin, dass ich mit suchtkranken und sozialbenachteiligten Menschen gearbeitet habe. Ich finde es wahnsinnig schwierig z.B. einem Obdachlosen, der sich täglich um die Beschaffung von Nahrung sorgen muss, zu verklickern, dass ich kleines Wohlstandskind es mir leisten kann auf ganze Lebensmittelgruppen zu verzichten. Manchmal finde ich ist es einfach Luxus in der Lage zu sein, sich aussuchen zu können was man isst oder nicht isst. Ich hab mich regelrecht geschämt und wollte angesichts dessen auch niemanden auf die Nase binden, dass ich keine Tierprodukte esse. Kam mir aber dabei gleichzeitig sehr unehrlich vor, da ich im Grunde genommen nicht zu meinen Idealen und Vorstellungen gestanden habe.

In der Vergangenheit habe ich manchmal auf die Frage, warum ich mein Essen lieber ohne Butter, Käse, Eier, Milch oder Fleisch hätte oft ausweichend geantwortet oder mir Ausreden einfallen lassen, wie etwa "Ich habe eine Lebensmittelallergie". Manchmal war ich mir einfach zu bequem für eien ehrliche Antwort. 

Für die Zukunft habe ich mir vorgenommen ehrlicher mit dem Thema umzugehen und die Karten offen auf den Tisch zu legen.

Mittwoch, 19. September 2012

Naivité


Du landest hier und gleich gehört dir alles.
Das Land ist für dich frei und nur noch Holz.
Doch jeder Stein und Baum und jedes Wesen
hat sein Leben, seine Seele, seinen Stolz.

Für dich sind echte Menschen nur die Menschen,
die so denken und so aussehn wie du.
Doch folge nur den Spuren eines Fremden,
dann verstehst du, und du lernst noch was dazu.

[...]

Komm', renn' mit mir im Schattenlicht der Wälder; Probier' die süßen Beeren dieser Welt.
Komm', wälze dich in ihrer reichen Vielfalt
und du merkst, dass im Leben dir nichts fehlt.

[...]
Wie weit wachsen Bäume hinauf?
Doch wenn du sie fällst, kriegst du's nie heraus.
Und vergessen sind die Wölfe und der Silbermond und dass wir alle ebenbürtig sind.

Wir müssen singen wie die Stimme in den Bergen,
müssen malen wie das Farbenspiel des Winds...


Komisch. 
Manchmal hat man sogar noch nach langer Zeit solche kleinen "Aha"-Erlebnisse. 
Disneylieder, so naiv und kindisch das jetzt auch sein mag, haben mich lange durch die Kindheit begleitet und auch heute höre ich gerne ab und an mal hin, weil diese heile, fikive Zeichentrickwelt mich tröstet und es schön ist ab und zu auch noch mal Kind sein zu dürfen. Was soll ich sagen, die Melodien sind eben zeitlos und die Geschichten sind schön.  
Vor kurzem hat es bei diesem speziellen Lied plötzlich bei mir "klick" gemacht. Auf einmal habe ich gemerkt, was mir der Text sagen will, was der Song bedeutet. Vielleicht habe ich es auch schon als Kind gewusst. Für Kinder ist es vielleicht selbstverständlich, dass man anderen Lebewesen kein Leid zufügen darf und dass wir alle, Menschen, Tiere, gleich und ebenbürtig sind. Die kindliche Naivität liegt nicht darin, das zu glauben, sondern darin, zu glauben, dass auch der Rest der Welt so denkt.

Donnerstag, 21. Juni 2012

Veganismus und Videospiele



Die Tage habe ich mit einem Freund über das Spiel, das ich gerade so nebenher zocke, geredet. Es ging um Fallout 3, ein Rollenspiel, das in einer alternativen Zukunft in der atomaren Postapokalypse spielt. Das Setting ist ziemlich charmant, hat ein bisschen was 50er Jahre mäßiges und ist gleichzeitig futuristisch. Außerdem sind die Dialoge und Dialogoptionen toll. 
Kurz und knapp: Es ist einfach ein gutes Spiel. 

(Wer mal einen Eindruck davon bekommen mag, der möge hier klicken)

Nur erzählte ich meinem Kumpel gerade so davon, was man alles so in Fallout mit seinem Charakter aufsammeln und machen kann. Statt mit Geld wird mit Nuka Cola Kronkorken bezahlt und weil ja die komplette Landschaft nuklear verseucht ist, wird man mit jedem Schluck schmutzigem Wasser, den man trinkt, und jedem Happen Essen ein bisschen radioaktiv verstrahlt. 

Zu Essen gibt’s in dem Spiel Nachkriegsrationen aka Dosenfutter und Instantzeug zu finden. Wenn man allerdings die Monster, die in der Landschaft lauern, tötet, kann man auch deren Fleisch verputzen. Ab und zu stolpert man über gegrillten Leguan oder Eichhörnchen am Stiel und kann damit seine Gesundheit auffrischen. Schlafen, Essen und Trinken sind in dem Spiel nötig um seine HP aufzufüllen.

Nun meinte mein Kumpel so im Spaß aber zu mir: Kannst du das mit dir denn vereinbaren? Deinen Charakter so einfach Wildhundfleisch oder Eichhörchen-Eintopf futtern zu lassen?
Die Frage ist natürlich absurd.

Ich habe ingame ja auch keine moralischen Bedenken irgendwelchen Menschen mit ner Schrotflinte das Gesicht wegzujagen. In Videospielen macht man häufig Sachen, die man im richtigen Leben selbstverständlich nie machen würde. Nur weil ich gerne Assassin’s Creed spiele heißt das nicht, dass ich gerne Meuchelmörder wäre und obwohl mir Battlefield und Halo Spaß machen, mag ich im echten Leben natürlich lieber nicht Krieg spielen. 

Genauso wenig würde ich im echten Leben das Fleisch einer nuklearverseuchten,  tollwütigen, zweiköpfigen Mutantenkuh verputzen, nachdem ich diese zerlegt habe.

(Solche gibt’s in Fallout 3 übrigens, sie heißen Brahmin. Tötet man eins erhält man Brahmin Steak. 
Schon krass, was?)

Normalerweise denke ich mir also nichts bei sowas. Ich finde es ist nix verkehrt daran solange es eben im Rahmen des fiktiven/virtuellen bleibt. Trotzdem, seit ich vegan lebe hat sich meine Sicht auf manche Dinge ziemlich verändert. Ich muss zwar nicht immer und überall jedem auf die Nase binden, was ich denke – zum Glück – aber manchmal, wenn ich z.B. durch die Stadt gehe und ich sehe eine Mutter, die mit ihren Kindern zu McDoof geht oder beobachte ein Kleinkind, dass an einer Eishörnchen schleckt, dann gehen bei mir im Kopf die Alarmglocken an. Aus meiner Perspektive sehe ich dann (jetzt etwas provokativ formuliert) kleine Kinder die Tierleichen essen und sich ne hübsche Sorte Krebs züchten. Das klingt vielleicht extrem (Danke, China Study, so wollte ich immer werden….) aber ich kann nicht verhindern, dass meine Gedanken dahin abschweifen. 

Letztens habe ich Anno 2070 angespielt. Die Anno Spiele kennt sicher jeder, ist eben ne Wirtschaftssimulation für PC. Nur spielt das neue Anno (inzwischen schon gar nicht mehr so neu aber naja) in der Zukunft (wie der Name schon sagt, im Jahr 2070). 

Im Spiel gibt es drei verschiedene Parteien die Ecos, Tycoons and Techs. Die Ecos sind sozusagen die Ökos des Spiels, sie setzen auf erneuerbare Energien, versuchen die Umwelt nicht zu zerstören und sind sowas wie „die Guten“. Die Techs leben Unterwasser, das sieht ziemlich cool aus, hab ich aber selbst noch nicht ausprobiert.  Die Tycoons sind sozusagen die Industriefraktion. Als Tycoon baut man im Spiel Kohle – und Atomkraftwerke und verpestet ein bisschen die Umwelt. Außerdem muss man als Tycoon zur Versorgung seiner Population Fleisch in Massen produzieren.

 
Ich frage mich, ob ich ein Klischeeveganer bin, wenn ich selbst in der virtuellen Welt am liebsten immer die Ecos spielen würde. Diese sind zu meinem Missvergnügen übrigens nicht Vegetarier oder gar Veganer sonder Pescetarier. Man muss als Eco also Fische fangen. Die Techs machen‘s richtig, die essen Algen. 
  Naja, wie dem auch sei. Was mich an Anno 2070 so schockiert hat war die Darstellung. Man muss richtige Massenvernichtungsanlagen für Schweine bauen. Normalerweise hab ich wie gesagt kein Problem mit Gewalt in Spielen, aber das fand ich echt zu krass. Vielleicht weil es gar nicht so weit weg von der Realität ist. Die Anlagen sehen ein bisschen so aus wie das was ich aus Videos von Schlachthöfen wie denen von Tönnies  kenne.

(Zu Anno 2070 empfehle ich den YOU FM Game Check – ironisch, aber mit ingame video von z.B. den Feischfabriken)

Etwas ernster fühlt man sich da bei Spielen wie z.B. Sims genommen. Die Sims-Spiele haben sich ziemlich weiterentwickelt in den letzten Jahren. Bekanntlich geht es in Sims um eine Lebenssimulation. Man sorgt sich um die Bedürfnisse, Wünsche, Ziele und Lebensträume seiner Sims. Zu Beginn des Spiels kann man Eigenschaften, Vorlieben und Merkmale seines Sims einstellen. Da geht inzwischen so einiges. Zum Beispiel kann man gleich im Vorfeld festlegen, dass der erstellte Sim Vegetarier ist.


Vegetarische Sims leben länger, sie können sich mit anderen Sims über Vegetarismus unterhalten (haben also eine zusätzliche Gesprächsoption im Vergleich zu anderen Sims) und können, wenn sie ihre Kochfähigkeiten ausbauen, vegetarische Alternativen zu Fleischgerichten erlernen. Vegetarische Sims können z.B. Tofuhotdogs und Veggieburger zubereiten oder Spaghetti mit Gemüsesoße statt Bolognese. 

Sims nimmt das Thema Vegetarismus vielleicht sogar ein bisschen ernster als Anno. 
Essen vegetarische Sims Fleisch ODER Fisch hat das für sie und ihre Stimmung negative Konsequenzen. Ihnen wird dann übel, manchmal müssen sie sich dann übergeben. 

Es mag zwar für viele banal sein, aber ich finde es ganz gut, dass sich Themen wie Vegetarismus und Umweltschutz langsam aber sicher auch in die Videospielkultur einschleichen. Ein bisschen komisch finde ich jedoch, dass die Spielfigur, wenn man im Menü auf „Vegetarisch“ klickt erst mal in eine rohe Aubergine beißt. Aber okay. 


(Ich muss gestehen, ein Standart-Sim bei mir hat übrigens grundsätzlich die Eigenschaften vegetarisch, guter Koch, grüner Daumen und umweltbewusst oder naturliebend. Ganz lustig bei umweltbewussten Sims ist, dass sie schlechte Laune bekommen, wenn sie mit dem Auto statt dem Fahrrad fahren und gute Laune, wenn sie irgendetwas recyceln…)

 
Vielleicht haben ein paar von euch ja damals den Aufschrei mitbekommen, aber als letztes Jahr im Winter Battlefield 3 veröffentlicht wurde, gab es eine kleine große Kontroverse im Netz und sonstigen Medien und zwar darüber, dass man im Spiel an einem Punkt der Hauptkampagne eine Ratte töten muss. Peta hat daraufhin zu bedenken gegeben, dass auch Gewalt an virtuellen Tieren eben Gewalt sei. Bei den meisten Videospielern, die ich kenne, kam die ganze Debatte irgendwie nicht so richtig, wenn überhaupt nur als Witz an. Schließlich knallt man in dem Spiel ja neben der Ratte auch noch ein paar hundert Menschen ab.
 Petas Bedenken, solche Videospiele könnte beim Zielpublikum zur Verrohung oder möglicherweise zu Gewalttaten an echten Tieren führen, halte ich für total lächerlich. Aber das ist nur meine Meinung. Ich glaube der jeweilige Standtpunkt hängt auch damit zusammen, wo man in der allgemeinen „Killerspiel“ und Amokläuferdebatte positioniert ist.

(Hier das Statement von Peta. Ich fühl mich durch den Bericht übrigens ein bisschen auf den Schlips getreten, werde ja schließlich als weibliche Videospielerin gleich schon mal als Zielpublikum ausgeklammert.)

Wem Battlefield nix sagt: Auch hierzu empfehle ich den Game Check :-)

Als zugegeben nicht gerade ernst gemeinte Reaktion darauf ist übrigens ein ganz witziges Let’s Play Video entstanden. Wer mag kann es sich ja mal ansehen. Die Idee war einmal ein Videospiel komplett vegan durchzuspielen. Wer also mal sehen mag wie Skyrim ohne Lederrüstung, Heiltränke mit tierischen Produkten und Mord an Tieren funktioniert, kann es sich hier auf youtube mal anschauen : klick mich!

In diesem Sinne (?)
Hasenfuß

Freitag, 8. Juni 2012

Vegan Life in Köln am Samstag, den 09.06.

Kurze Info: Morgen in findet in Köln eine Demo bzw. Kundgebung statt: Die Vegan Life feat. Deine Stimme für die Stimmlosen.
Ich werde da sein, ihr vielleicht auch?
Was genau mich erwartet weiß ich nicht, aber ich bin neugierig~



Hier der Link zum fb Event:
https://www.facebook.com/events/311439148908314/

und zur VeBu Seite: klick! und Tier Time: klick klick!

Es gibt ein Progamm mit vielen Rednern, Infoständen und wie ich gehört habe auch veganen Futterständen (ich geb's zu, ich geh nur wegen dem Essen zu solchen Events ;))

Eröffnung ist um 12:00 Uhr.
Die Demo beginnt um 13:00 Uhr.
Treffpunkt ist der Domplatz bzw. Bahnhofsvorplatz.

Schaut doch mal vorbei :-)

Hasenfuß

Mittwoch, 6. Juni 2012

green is the new red - Vortrag am 6.6. in Düsseldorf

tierrechtstermine.de hat mir gezwitschert, dass heute abend ein Vortrag von Will Potter im Linken Zentrum in Düsseldorf gehalten wird. Er stellt sein Buch "Green is the new red" vor und berichtet über Repressionen gegen Umwelt- und Tierrechtsaktivisten und deren Darstellung durch die Politik und öffentlichen Medien als Terroristen.  



Ich hab Potters Buch noch nicht gelesen will mir den Vortrag aber trotzdem anhören. Mich interessiert das Ganze, weil ich die erst vor kurzem auf die Debatte um SHAC (Stop Huntingdon Animal Cruelty) und den Animal Enterprise Terrorism Act gestoßen bin. 

Also, wer heute abend am 06.06.12 um 19:00 Zeit und Lust hat kann vorbei kommen. Für vegane Verpflegung in Form von VoKü ist scheinbar gesorgt. Der Vortrag findet hier statt:
Linkes Zentum - Hinterhof, 
Corneliustraße 108, 
40215 Düsseldorf 

Weitere Infos findet ihr hier auf veganer-fortschritt.de

Wer heute keine Zeit hat oder zu weit weg wohnt: Potter ist noch bis zum 14.06 mit seinem Buch in Deutschland, Österreich und der Schweitz unterwegs. Infos findet ihr auf seinem Blog: http://www.greenisthenewred.com/blog/  oder hier: Will Potter Tourdaten

Hasenfuß

Samstag, 2. Juni 2012

V-Buffet

Gestern war ich auf einer Geburtstagsfeier und habe mit Erdbeerbowle und Altbier meine Diät gesprengt. Aber manchmal muss man sich auch mal einen Ausreißer erlauben. Schließlich war es der Geburtstag einer guten Freundin. 

Die Süße hat sich extra die Mühe gemacht und dafür gesorgt, dass das komplette Buffet veganertauglich gemacht wurde, so dass ich nach herzenslust beim Couscoussalat, der Quiche, den Kichererbsenbällchen und dem Mousse au Chocolat zugreifen konnte! Sogar die Jelloshots mit Vodka, die es dann später gab, waren völlig gelantinefrei. Diese hab ich dann allerdings nicht mehr auf Foto festgehalten...
 
 

Musste dann natürlich alles probieren und dokumentieren. Meine fachliche Meinung:
Alles superlecker!

Freitag, 1. Juni 2012

Pfau in Düsseldorf

In Düsseldorf hat heute ein kleiner aber feiner veganer Lebensmittelladen eröffnet. Ich war gleich mal da und hab ein paar Kleinigkeiten wie ei-freie Chili-Mayonaise, Raw-Riegel, Reis- und Kokossahne zum Aufschlagen und veganes Hundefutter gekauft. Ich find es ganz praktisch, dass es so ein Lädchen jetzt auch in meiner Nähe gibt. Auf Dauer ist die Fahrt nach Dortmund zum Vegilicious  mir nämlich doch zu lang.

Ihr findet das Pfau in Düsseldorf auf der Elisabethstraße 54a in Bilk (40217), ganz in der Nähe der Düsseldorfer Arcaden. Auf Facebook könnt ihr euch ein bisschen schlau machen und umschauen, falls es euch interessiert, da gibt es auch ein kleines Video von der vorläufigen Produktauswahl: einfach hier klicken



Der Laden ist wirklich schön. Geschmackvoll eingerichtet, gemütliche Atmosphäre und soweit ich das beurteilen kann sind die Besitzer auch sehr sympathisch :)
Die Produktpalette könnte meiner Meinung nach ruhig noch um das ein oder andere erweitert werden aber was nicht ist kann ja noch werden ;)
Stattet dem Laden doch einen Besuch ab, wenn ihr mal in Düsseldorf seid! 

PS: ich habe gerade gesehen, dass Christian von Vegan Wonderworld ebenfalls über's Pfau berichtet hat. Für ein etwas ausführlicheres Feedback und vorallem Fotos besucht doch ruhig seinen Blog :) 

Donnerstag, 31. Mai 2012

Auszüge aus meinem Leben...

Ich weiß gar nicht, warum ich überhaupt versuche mit diesen Youtube Trollen zu diskutieren....


Montag, 28. Mai 2012

Zoobesuch = Pflichtveranstaltung

Meine kleine Schwester geht in die 7. Klasse und diesen Sommer stehen wie an jeder Schule natürlich auch einige Ausflüge und Freizeitveranstaltungen an.
Vor ein paar Tagen gab es in ihrer Klasse eine Diskussion darüber, was genau für den nächsten Schulausflug geplant werden soll. Die Klassenlehrerin schlug einen Zoobesuch vor. Meine Schwester liebt Tiere sehr und obwohl sie und ich oft nicht einer Meinung sind, findet auch sie, dass Zoos die reinste Tierquälerei sind.

Meine Schwester sagte also, sie finde einen Zoobesuch doof, ihr würde es keinen Spaß machen auf engstem Raum eingesperrte Tiere anzusehen, die den ganzen Tag von kreischenden Kindern begafft werden. Ein Junge in ihrer Klasse meinte darauf hin, man würde den Tieren ja auch einen gefallen damit tun. Schließlich gäbe es manche Tierarten gar nicht mehr, wenn man sie nicht in Zoos halten würde. Meine Schwester erwiderte darauf, er solle sich lieber mal Gedanken machen, warum so viele Tiere vom Aussterben bedroht sind. Nämlich wegen der Menschen.
Ich finde eine solche Antwort für ihr Alter sehr reflektiert und erwachsen.

Ihre Lehrerin sieht das scheinbar anders. Sie hat meine Schwester zusammengestaucht, sie solle einen besseren Vorschlag machen, wenn ihr der Zoobesuch nicht passen würde. Daraufhin schlug sie vor ein Picknick zu machen, Schwimmen zu gehen und es gab noch weitere Vorschläge, die dann allesamt von der Lehrerin abgesägt wurden, die darauf beharrte, sie wolle trotz alledem lieber in den Zoo.

 
Für mich sieht es so aus, als wolle die Lehrerin am liebsten in den Zoo, weil die Kinder da am einfachsten zu beaufsichtigen und das ganze so leicht zu organisieren ist. Mich ärgert nur so wahnsinnig, dass sie die Vorschläge und vorallem die Einwände der Kinder was den Ausflug betrifft so gar nicht ernst nimmt. Schließlich haben die Kinder ja wohl ein Recht zu entscheiden, was sie an dem Tag machen wollen. Wenn es nicht so wäre, bräuchte man diese Diskussion im Klassenverband ja wohl gar nicht erst führen.
Das man kritisches Denken bei Kindern so unterbindet und sie auch noch anmeckert, wenn sie sich kritisch äußern, ist eine himmelschreiende Ungerichtigkeit.

Meine Schwester sagt sie will nochmal mit ihrer Lehrerin reden aber ihr ist es natürlich auch unangenehm mit der Sache so aufzufallen. Sie ist 13 und natürlich sehr um ihren Ruf besorgt. Sie macht sich immer viele Gedanken darüber, wie andere von ihr denken und möchte nicht hervorstechen. Ich habe ihr angeboten ein paar Infomaterialen zum Thema Tierhaltung im Zoo auszudrucken, die sie ihrer Klasse oder ihrer Lehrerin zeigen könnte. Das möchte sie aber nicht.

Ich weiß nicht recht wie ich ihr in der Sache unter die Arme greifen kann. Ich mache mir ein wenig Sorgen, dass sie aus Angst vor ihrer Lehrerin klein beigibt, aber wenn ich oder unsere Mutter sich bei ihrer Lehrerin oder der Rektorin beschweren, wäre das meiner Schwester sicherlich wahnsinnig unangenehm. Habt ihr eine Idee, was man da noch machen könnte?

Bei dem Zoobesuch handelt es sich um einen Schulausflug, an dem unentschuldigtes Fehlen nicht erlaubt ist. Selbst wenn meine kleine Schwester also nicht mit in den Zoo möchte, müsste sie trotzdem mit, da es eine Pflichtveranstaltung ist. Sie für den Tag krankschreiben zu lassen ist finde ich keine ausreichende Lösung für das Problem...

Mittwoch, 9. Mai 2012

Verzicht & Versuchungen

Ich habe schon so etwa 1 Millionen Diäten ausprobiert. Mein grundsätzliches Fazit ist: Sie funktionieren nicht und alles was man davon am Ende hat sind blanke Nerven.
Mittlerweile achte ich darauf, nicht zu wenig zu essen, um nicht irgendwann ein ausgehungertes, miesgelauntes Monster zu werden. Ich bin nicht besonders gut im Verzicht üben und meiner Erfahrung nach stopfe ich nach zu langem Fasten sowieso ganz wahllos alles was ich finden kann in mich hinein. 


Ich achte auf ausgewogene Mahlzeiten und das was ich koche ist sowieso meistens nicht das Problem. Bei den Hauptmahlzeiten hab ich eigentlich inzwischen den Dreh raus, obwohl ich früher nie vorm Herd stand. In den letzten Tagen gab's bei mir Linsensuppe mit Räuchertofu, Mörengemüse mit Kartoffeln und Petersilie, Salat mit Tomaten, Gurken, Bohnen und frischen Kräutern, Rotkohl und Kartoffeln und Vollkornbrot mit Soja-Tzatziki. Und zum Frühstück und als Snack Obst und Nüsse

Das bewahrt einen jedoch nicht vor Frust-Fressattacken. 
Obwohl ich mich immer sattesse packt mich irgendwann doch der Heißhunger. Wenn ich mies drauf bin greife ich eigentlich schon immer zu Süßigkeiten als Stressdämpfer. Hilft natürlich nicht gegen das eigentliche Problem. Jetzt wo ich mir Süßigkeiten und Alkohol auch noch verboten habe, will ich das Zeug umso mehr.

Ich glaube langsam ich will es nur, weil ich es nicht haben kann. 

(c) by asmartblond

Wenn um einen herum überall Versuchungen lauern ist es besonders schlimm. Am Sonntag wurde mein Durchhaltevermögen gleich doppelt auf die Probe gestellt: Ich war nämlich auf zwei Geburtstagsfeiern. Bei meinem Onkel gab's ein komplettes veganes Buffet (seine ganze Familie lebt vegetarisch/vegan) und mein Freund hat seinen Geburtstag im Nuco (Nudeln&Co) in Düsseldorf gefeiert. 
Der Laden hat ein all you can eat Angebot, bei dem allerdings fast nichts vegetarisches auf der Karte steht. Im Nuco war das Hauptproblem für mich die Sache mit den Cocktails. Ich liebe, liebe, liebe Cocktails. Aber ich weiß ja, Alkohol macht dick und krank und Kopfweh hat man auch am nächsten morgen. Und außerdem bin ich ja auf Diät. Den ganzen abend Wasser trinken wollte ich aber auch nicht.
Ich hab also mit mir selbst nen Kompromiss beschlossen und alkoholfreie Mojitos und Ipanemas bestellt. Da ist viel Eis und Limette drin, dann trinkt man automatisch weniger, hab ich mir gedacht. Bei der Zuckerschicht am Boden des Glases hatte ich allerdings schon wieder ein schlechtes Gewissen. 

Ich will mich ja aber auch nicht kasteien. Nur weil ich verzichte, heißt das nicht, dass ich nicht mehr genießen darf. Ich denke, ich muss einfach meine Einstellung ändern. "Nicht können" und "Nicht dürfen" sollte ich am besten komplett aus meinem Wortschatz entfernen. Das ist ein bisschen wie mit dem Verzicht auf Tierprodukte, die ja durchaus auch ganz schmackhaft aussehen/sein können. Statt zu sagen "Ich kann keinen Kuchen essen, da sind Eier drin." muss es ab sofort einfach heißen "Ich will keinen Kuchen, ich weiß schließlich wo die Eier herkommen und mir tun die Hühner leid.". 
Wenn ich mir immerzu einbilde ich verzichte und stecke zurück macht mich das nachher noch ganz mürbe in der Birne. Also: positive thinking.

Ich darf schließlich und ich kann auch. Ich will nur im Moment nicht. 

Hasenfuß.

Samstag, 5. Mai 2012

Die dicke Veganerin

In letzter Zeit bin ich wahnsinnig unzufrieden mit mir und meinem Körper. Ich hab in den letzten Monaten ca. 5 Kilo zugenommen und fühl mich müde, antriebslos und schlichtweg mies. Mein Freund und mein Umfeld leiden unter meinen Stimmungsschwankungen und ich selbst fühle mich geradezu depressiv. 

Wenn man so durch die veganen Blogs, Bücher und Internetportale störbert sollte man meinen, Veganer wären allesamt gesund, fit und gertenschlank. Von mir selbst kann ich das jedenfalls nicht behaupten.

Es ist nicht schwierig eine dicke Veganerin zu sein. Es gibt vegane Kartoffelchips, Cupcakes, Kuchen, Puddings und Eiscreme. Ich hab meinen früheren (sehr exzessiven) Lebensstil zwar verändert, aber die gelegentliche Tüte Chips in Kombination mit dem abendlichen Bier macht sich definitiv auf meinen Hüften bemerkbar und das drückt auf meine Stimmung.

Es wird Zeit das zu ändern. Ich hab mich gestern auf Diät gesetzt und mir ein paar Ziele aufgeschrieben, die ich in der nächsten Zeit umsetzen möchte.
Um mich selbst ein wenig anzutreiben und um sicher zu gehen, dass ich nicht frühzeitig das Handtuch schmeiße, will ich in den nächsten Wochen versuchen mein Verhalten in meinem kleinen food journal und hier im Blog zu dokumentieren.

 
Mein Plan: 
  • Kein Alkohol mehr 
  • Ernährungstagebuch führen
  • regelmäßige Mahlzeiten (3 am Tag + 1 gesunder Snack)
  • ungesunde Snacks durch Obst und Gemüse ersetzen
  • mindestens 2 l Wasser pro Tag trinken
  • 3 x pro Woche Sport
  • 1 x pro Woche Schwimmen
Meine Ziele:
  •  10 kg verlieren
  •  Tattoo-termin am 5. September 
Zu Abi-Zeiten vor zwei Jahren hab ich nen ähnlichen Plan gehabt, nur war das die Zeit als ich Vegetarierin wurde und die Pfunde sowieso nur so purzelten, da das ganze Fleisch und die vielen Hamburger aus meiner Ernährung ja plötzlich gestrichen waren.
Seit dem gammelt mein Mitgliedsausweis fürs Fitnessstudio nur so in meinem Portemonnaie herum und alte Gewohnheiten haben sich wieder bei mir eingeschlichen.  

Was mir zu der Zeit sehr geholfen hat war ein Ernährungstagebuch zu führen und alles was ich esse aufzuschreiben. Das verschafft Übersicht über eigene Essgewohnheiten und ich bin neurotisch genug keine Chips zu essen, wenn ich Hemmungen habe es dann auch noch aufzuschreiben.Genau das werd ich jetzt wieder machen.

Obwohl ich Sport hasse, muss es sein. Mit gesunder Ernährung allein, werde ich es nicht schaffen abzunehmen also versuche ich das ganze positiv zu sehen und mich auf all die angeblichen Endorphine zu konzentrieren, die man ja beim Sport ausschütten soll...

Mein Ziel ist es, dass ich in 4 Monaten so zufrieden mit mir bin, dass ich mir endlich das Tattoo machen lassen kann, das ich mir schon so lange wünsche. Daher die eingeplanten Schwimmbad besuche. Ich will, dass mein Rücken top aussieht, wenn ich ihn im September tattoowieren lasse. Am 5. September bin ich außerdem 1 Jahr vegan, das scheint mir also ein guter Zieltermin zu sein.
In diesem Sinne: Let the Hunger Games begin ...



Freitag, 27. April 2012

Internationaler Tag zur Abschaffung der Tierversuche


"Die bundesweite Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche lädt am Samstag, 28. April 2012 ab 11 Uhr zu einer Großveranstaltung mit Demonstrationszug durch die Stadt sowie Livemusik, Infoständen, Redebeiträgen und veganen Imbissständen auf den Bremer Marktplatz ein. Anlass ist der Internationale Tag zur Abschaffung der Tierversuche und insbesondere die Forderung des Vereins nach einem Stopp der in Bremen noch immer praktizierten Hirnforschung an Affen.

Allein im Jahr 2010 mussten fast drei Millionen Tiere in deutschen Labors für wissenschaftliche Zwecke leiden und sterben"
Quelle: Ärzte gegen Tierversuche e.V.

Nur noch mal als kleine Erinnerung. Ich hoffe es kommen soviele Leute wie möglich! Treffpunkt ist der Bremer HBF ab 11 Uhr.


Sonntag, 22. April 2012

Was man von Kindern lernen kann

Tja da gibt's doch immer diese schöne Anekdote von Harvey Diamond: "Legen Sie mal einen Apfel und ein Kaninchen einem Kind in sein Bettchen. Wenn das Kind das Kaninchen ißt und mit dem Apfel spielt, dann kaufe ich Ihnen ein neues Auto." 

Ich glaube als Kind weiß man instinktiv, dass es nicht richtig ist Lebewesen zu töten oder Tiere zu essen. Sicher, man denkt irgendwann nicht mehr darüber nach, schließlich sorgen ja in erster Linie die Eltern dafür, was auf den Tisch kommt und was gegessen wird. Aber die erste Reaktion, die ich als Kind hatte, als ich erfuhr, dass für einen Schweinebraten auch tatsächlich ein echtes Schwein sterben muss, war die Nahrungsverweigerung. Das hielt natürlich nicht an und ich hatte dieses Erlebnis auch soweit verdrängt bis ich schließlich selbst zur Vegetarierin und dann zur Veganerin wurde.

In letzter Zeit schaue ich dann aber meiner kleinen Schwester oder meinen kleinen Cousinen über die Schulter beim lesen oder fernsehgucken und bemerke Kleinigkeiten, die mich eigentlich schon als Kind in diese Richtung hätten treiben sollen.

Erst vor kurzem bin ich auf den Familienfilm Charlotte's Web gestoßen. 



Gleich zu Beginn des Films gibt es eine entscheidende Szene, in der Wilbur das kleine Ferkel von einem kleinen Mädchen namens Fern vor dem sicheren Tod gerettet wird. Wilbur ist der Kleinste in seinem Wurf und soll als schwächliches Ferkel gleich geschlachtet werden. Die Szene gibt's hier zu sehen. Das kleine Mädchen lehnt sich gegen ihren Vater auf und fragt ihn "Wie kannst du nur so herzlos sein?". Ich finde die Szene insgesamt zwar etwas pathetisch (gut ist ja auch ein Kinderfilm) aber den anklagenden Unterton finde ich schon ziemlich interessant.
In der Zeichentrickversion ist das ganze sogar noch ein bisschen dramatischer (und somit realistischer) aufgezogen: hier die Zeichentrickversion von Charlotte's Web.
Davon mal abgesehen, dass kein Kind nach diesem Film mehr Lust auf Bacon haben sollte finde ich besonders spannend, dass man im Laufe des Films sogar mit der Spinne Charlotte sympathisiert. Als die Spinne am Ende des Films stirbt habe ich tatsächlich ein paar Tränchen verdrückt, obwohl ich mich normaler Weise sehr bei diesen Tieren anstelle und ekele. 



Als ich selbst noch ein Kind war habe ich den Film "Ein Schweinchen namens Babe" rauf und runter geguckt. Dass ich nicht schon damals dem Fleisch abgeschworen habe, wundert mich ehrlich gesagt heute noch. Zu sehen wie liebenswürdig sogenannte "Nutztiere" sind und gleichzeitig an seinem "Happy Meal" von McDoof rumzumümmeln ist für mich ein unerklärlicher Widerspruch, mit dem ich aufgewachsen bin und der mich bis heute schwer verwirrt. 


Diese Widersprüche scheinen allerdings für die meisten zum Alltag geworden zu sein. Ferkel sind süß - und gleichzeitig lecker. Kälbchen sind niedlich - aber Kalbsleberwurst gehört auf die Stulle.
Ich weiß nicht, ob es viele Kinder gibt die sowas googlen, aber um euch mal einen Eindruck von meinem Dilemma zu geben:


DAS ist eines der Bilder, die man in der Suchausgabe für die Begriffe "Schweinchen Babe" ganz vorne an findet. Ich kann mir gut vorstellen, wie soetwas Kinder verwirrt. Unsere Handlungen stehen unseren Werten und Einstellungen gegenüber. Es will einfach nicht zusammenpassen. Dabei wäre es doch so einfach.

Fern's Vater sagt im Kinderfilm zu seiner Tochter: "Fern, du musst lernen dich zu beherrschen. Es geht doch nicht anders."
Doch es geht auch anders. Jeder hat die Wahl und kann sich für oder gegen das tote Tier auf seinem Teller entscheiden.

Ich denke von Kindern und auch von Kinderfilmen kann man ne Menge lernen.
Mein Lieblings Disneyfilm war als ich klein war "Arielle, die kleine Meerjungfrau". 
Der Film hat diesen interessanten Perspektivenwechsel gleich zu Anfang: 
Man sieht ein Schiff auf dem Prinz Eric mitsegelt und die Fischer darauf erzählen ihm das Seemannsgarn von König Triton und den Meermenschen. Dabei werfen sie gefangene Fische von einem Netz in große Holztonnen. Einer der Fische schafft es dem Seemann zu entwischen und springt über Bord, zurück ins Meer. Plötzlich verändert sich der Zeichenstil. Aus den großen leeren Fischaugen und dem offenem Schnappmund wird ein Gesicht und man sieht wie der Fisch panisch wegschwimmt und als er endlich in Sicherheit ist, ganz erleichtert aufatmet und lächelt.
Seht es euch hier einfach selbst an, falls ihr euch nicht mehr sogut daran erinnert oder den Film gar nicht kennt. Ich finde das filmtechnisch sehr gut gemacht. Als Kind hatte ich immerzu Mitleid mit diesem einen Fisch und hab mich gefreut, dass er seinem Schicksal entronnen ist. 
Mein großer Bruder ist Angler und meint, Fische spüren keinen Schmerz. Die bekommen es nicht mit, wenn man sie totschlägt. Und ich hab jahrelang schön weiter Fischstäbchen von Captain Inglo gefuttert, manchmal sogar während ich mir Arielle mit ihren Meerestierfreunden angesehen habe. Vielleicht hilft einem die Tatsache, dass es Zeichentrick ist, ja darüber hinweg das Gesehene mit der grausamen Realität in Verbindung zu bringen? Was meint ihr?

Fallen euch auch solche Beispiele für gelungene Filme mit tierfreundlicher Botschaft ein? 
Habt ihr euch vielleicht auch selbst als Kind so hin und her gerissen gefühlt? 
Was haltet ihr von den beiden Filmen, wie würdet ihr sie aus heutiger Sicht bewerten?

Hasenfuß

Sonntag, 15. April 2012

Ich esse Tiere

... aus Schokolade.
Neulich hat meine Tante mir eine Packung Schokotiere von Zero Zebra geschenkt.
Die Schokotierchen eignen sich meiner Meinung nach toll aus Verzierung z.B. auf Torten oder zum Naschen für Kinder und solche die es geblieben sind ;)

Die Zero Zebra Safari Party Schokolade hat ein hübsches Fair Trade Siegel und ist allergikerfreundlich und vegan. Die kleinen Schokotiere sind aus Reismilch und haben nicht nur lustige Formen, sondern auch individuelle Namen :) kein Witz:


Hinten auf der Packung stehen die Tiernamen. Von Timmy Tiger bis Roman Rhinozeros ist alles dabei. Ich zitiere mal die Verpackungsrückseite:

"Alle Tiere freuen sich sehr über die Einladung zur Safari-Feier von Zero Zebra. Einige Tiere machen sich aber auch Sorgen... Egor darf keine Milchprodukte essen und Mila ist wohl der einzige Affe mit einer Nussallergie. Tina ist allergisch gegen Eier und Greg verträgt kein Gluten. Aber Timmy, der viele Nahrungsmittelallergien hat, hüpft vor Freude, weil er weiß, dass jeder genießen kann. Denn die Schokolädchen von Zero Zebra sind frei von Allergenen. Die Tiere sind so glücklich, dass sie dich auch einladen möchten zur Safari-Feier von Zero Zebra. Damit du auch ihre neuen Lieblingsleckereien genießen kannst, die gefüllt sind mit Geschmack... nicht mit Allergenen."

Okay, um ehrlich zu sein habe ich auch schon bessere Schokolade gegessen. Die Schokotiere überzeugen geschmacklich eher weniger (schmecken etwa so wie Advenzkalenderschokolade) aber die Aufmachung find ich trotzdem putzig :3

Hasenfuß

Montag, 9. April 2012

Wie ich die Welt sehe

Letztens saß ich mit einem Bekannten, den ich lange nicht gesehen habe, in einer Bar zusammen und wir haben uns darüber unterhalten, dass ich ja jetzt seit einer Weile ohne Tierprodukte lebe.
Irgendwann hat er mich dann gefragt:

"Und wie siehst du das so, wenn andere um dich herum Fleisch essen?
Wie findest du das?" 

Da war ich erstmal ratlos. 
Ich bin es inzwischen gewohnt, anderen Leuten zu sagen, was meine Beweggründe sind aber danach hat er nicht gefragt. Er wollte nicht wissen warum ich mich ernähre, wie ich mich ernähre, sondern was ich davon halte, wie andere sich ernähren. So richtig nach einer Meinung zum Thema "fleischessende Menschen" wurde ich bisher eigentlich noch nie gefragt. Vermutlich, weil die meisten sowieso von vornherein davon ausgehen, dass ich sie und ihr Verhalten verurteile. 



("The Meat Eaters" von Michael Schulbaum

Die Sache ist die: Ich finde Fleisch Essen natürlich grausam und in gewisser Weise ignorant. Andererseits kenne ich ja meine Freunde und weiß, dass sie weder das eine noch das andere sind oder sein wollen. Das sind gute, großherzige Menschen, die jemanden der auf der Straße einen Hund tritt gehörig die Meinung sagen würden.

Aber manchmal sehe ich die Welt ein bisschen wie Sebastian. Als wären alle um mich herum wahnsinnig geworden. Dabei vergesse ich ab und an, dass ich ja lange genug selbst Tiere gegessen habe, ohne mich auch nur im Geringsten darum zu sorgen, woher diese kamen und wie sie gestorben sind. 

Trotzdem kann ich es mir manchmal nicht verkneifen, einfach wütend auf die ganze Welt und die Leute um mich herum zu sein. Ganz ehrlich, an manchen Tagen kann ich es mir nur knapp verkneifen den nächstbesten Pelzträger auf der Straße zu attackieren und ihm mein Moralverständnis in den Schlund zu stopfen. Aber niemand lässt sich gerne als wandelnder Tierfriedhof beschimpfen und erreichen kann man auf die Art sicherlich auch nur die wenigsten.

An anderen Tagen will ich Verständnis haben, vermitteln und mich erklären, damit die Leute klarsehen und ans Denken (oder vielmehr, Fühlen) kommen. Ich versuche mich in sie hinein bzw. zurück zu versetzen, wie es war bevor ich den Rattenschwanz an Schnitzel, Milch und Co. erkannt habe. 

Omnis sind ganz normale Leute. Auch ein Fleischer oder Metzger ist eine Person und sollte als diese behandelt und respektiert werden. Auch Jemand der Nerze züchtet und für Geld häutet ist irgendwann mal ein Mensch gewesen. Es ist nur so verdammt schwer, solchen Leuten nicht mit blankem Hass entgegen zu treten, wenn man sich das erbärmliche Dasein betrachtet, dass Millionen von Tieren da draußen jeden Tag führen müssen. 

Ihr seht, meine Ratlosigkeit hält an.
Wie seht ihr das? Was würdet ihr an meiner Stelle antworten? Sprich: Wie seht ihr die Welt um euch herum?

Hasenfuß 

Donnerstag, 5. April 2012

Der Osterhase

Ich habe so eine Art Hass-Liebe zum Osterhasen.
Einerseits liebe ich alles, was mit Kaninchen zu tun hat und verbinde schöne und glückliche Kindheitserinnerungen mit dem Osterfest. Wenn ich durch die Stadt gehe und die ganzen Dekohäschen in den Schaufenstern stehen seh, freue ich mich wie ein Kind über den ganzen Kitsch. Andererseits fällt mir besonders dieses Jahr auf, was für Abartigkeiten mit den Feiertagen einher gehen.

Trotz neuem Dioxin-Skandal werden dieses Jahr sicherlich wieder viele Leute auf das Ostereiersuchen und -verspeisen nicht verzichten wollen. 
Mir begegnen Perversionen wie Kaninchenfleisch im Supermarkt und Osterlämmer auf den Speisekarten. Da kommt man sich vor wie in der Steinzeit - bei Osterlämmern muss ich immer an rituelle Tieropfer zu religiösen Zwecken denken.  
Obwohl an jeder Ecke Küken und Hühner als Dekoration rumstehen, denkt kein Mensch an die 50 Millionen männlichen Küken die jedes Jahr aussortiert und ermordet werden, damit die Leute morgens ihr Frühstücksei verputzen können. 
Und in der Chocolaterie stolpere ich schließlich über sowas hier: 


Das ist gleich doppelt pervers. Einerseits weil die "süßen" Schokohäschen aus Muttermilchschokolade sind und andererseits wegen der "niedlichen" Anrichte im Holzkäfig. Wer hält sowas bitte schön für ne gute Geschenkidee? 

Mir wird ganz anders bei dem Gedanken daran, wie viel Schokolade ich früher an Ostern gegessen - oder noch schlimmer weggeworfen habe. An Ostern gab's seit jeher in meiner Familie Schokolade und Eier im Überfluss. Was nach den Feiertagen übrig war, wurde meist nicht aufgehoben sondern landete im Mülleimer. Eine wahnsinnige Verschwendung. Sowas kann man sich auch nur in einer verdrehten Luxusgesellschaft wie der unseren erlauben.

Montag, 2. April 2012

Okonomiyaki

Wie ich bereits in einem älteren Beitrag erwähnt habe liebe ich japanisches Essen.
Mich hat letztens der absolute Hunger auf Okonomiyaki gepackt.

Okonomiyaki (お好み焼き) ist eine Art herzhafter Pfannkuchen. Der Name leitet sich aus den Worten "okonomi" (=nach Belieben/nach Geschmack) und "yaki" (=braten) ab. Man kann sich den Pfannkuchen, so ähnlich wie Omelette, mit den Zutaten, die man am liebsten mag, belegen, daher der Name.
Hier wo ich wohne gibt es ein paar Restaurants, die sowas anbieten, allerdings gehört in traditionell japanisches Okonomiyaki Dashi hinein, eine Art Sud aus Algen und Fischflocken. Aber ich bin ja nicht auf den Kopf gefallen und hab flink google benutzt uuuuund: 


TADA: vegan okonomiyaki !

Der Blog von dem ich das Rezept stibitzt habe heißt Wagashi Maniac. Ich schätze ich werde in Zukunft öfter Sachen von dort nachkochen. Viele der Rezepte sind entweder vegan oder enthalten Tipps für vegane Alternativen - außerdem sehen die Süßigkeiten einfach hinreißend aus <3

Also zurück zum Okonomiyaki. Zunächst habe ich übernacht einige getrocknete Kombu-Algen in Wasser eingelegt und am nächsten Tag erhitzt, richtig aufkochen darf man's wohl nicht. Mehr zum Thema vegetarisches Dashi gibt's hier (ich liebe diesen Blog). Sobald die Brühe fertig ist  kann's losgehen:

Man benötigt:

100g Kohl und ca 50g Lauchzwiebel
100g Weizenmehl
100ml Dashi
 2 El Sojasoße
1 mittlere, mehlige Kartoffel + Messerspitze Backpulver oder wahlweise 40g Yamswurzel
1 grüne Zwiebel, fein geschnitten
 Rapsöl zum anbraten

Als Belag habe ich verwendet:

1 feingehackte Frühlingszwiebel
Tonkatsu Sauce (gibt's vegan im Onlineshop/Asiamarkt oder selbstgemacht, hier das Rezept)
Aonori (getrocknete Algen zum Bestreuen)
und, weil ich sie liebe, Sprossen~

(Kennt ihr den Sprossenmix von Rewe? Ich fahr da im Moment total drauf ab :D)


Den Kohl und den Lauch und die Zwiebel in feine Streifen schneiden, aber nicht komplett zerhäckseln, da das Zeug nachher für Bindung im Teig sorgt. Die Kartoffel oder Yamswurzel reiben und zusammen mit dem Kohl und dem Lauch in eine Schüssel werfen. Mehl und Backpulver dazu und erst dann das (abgekühlte) Dashi sowie die Sojasoße dazu geben. Fertig ist der Teig. Das ganze sollte nicht zu flüssig werden, eher pancakemäßige Konsistenz. 

Etwas Öl in die Pfanne und dann großzügig Teig hineingeben. Bei mittlerer Hitze braten und den Deckel auf der Pfanne lassen. Das Zeug braucht von jeder Seite ungefähr 5 Minuten, schätze ich. 

Dann auf dem Teller "hübsch" mit Belag anrichten ;)
Das Gericht wird eigentlich in Soße ertränkt. Dazu gehört normalerweise auch tonnenweise Mayonaise, aber ich war zu faul, mir welche in vegan zu zaubern und hab's deshalb bei der Tonkatsu Soße belassen. Meine Figur wird es mir danken.

Na gut, nen Schönheitswettbewerb gewinnt das Gericht nicht. Aber es schmeckt echt lecker! :-)

Samstag, 24. März 2012

Sonnenschein in Köln

Heute hab ich den Tag in Köln verbracht und beim demonstrieren das schöne Wetter genossen. 
Bin spontan bei dem Marsch gegen den sexuellen Missbrauch von Tieren mitmarschiert, von dem ich gestern erfahren habe. Bei der Aktion geht es darum, dass sexuelle Handlungen an Tieren in Deutschland bislang legal sind und nicht unter Strafe gestellt werden. Ist ein ziemliches Tabuthema und ehrlich gesagt hab ich bislang auch gar nicht gewusst, dass es soetwas wie Sodomie überhaupt gibt.

Es waren mehr Leute da als ich dachte. Das hat mich ziemlich beeindruckt und ich würde sagen, man hat durch den Marsch, die Flyer und die Unterschriftenaktion auch einige Leute erreichen können. 

Wer mich auf dem Bild findet bekommt 100 Gummipunkte ;)

Zur Petition gegen den sexuellen Missbrauch von Tieren geht's übrigens hier, anbei befinden sich auch ein paar Infos.  

Für mich ist das alles noch Neuland.
Früher, zu Schulzeiten, war ich dummerweise nie politisch interessiert und hab auch nie demonstriert oder mich groß für etwas eingesetzt. Bei mir hat es eben etwas länger gebraucht bis es "klick" gemacht hat, schätze ich. 

Nach der Demo sind mein Hase und ich im Signor Verde einen Happen essen gegangen. 

Das Signor Verde in Köln ist ein supertolles veganes Café. Wer es noch nicht kennt: Unbedingt hingehn. Kann den Laden nur wärmstens weiterempfehlen. Das Essen ist super, die Bedienung total nett, obwohl es heute bei dem schönen Wetter richtig stressig im Laden war, und die Preise sind auch voll okay. 

Ihr findet das Signor Verde in der Bobstr. 28, 50677 Köln. Nähere Infos gibt's auf der homepage

Tagesgericht waren heute Pizzette Napoli. Richtig schmackofatzig, daher auch nur ein angefressenes Foto. 


 Obwohl ich pappsatt war hab ich mir trotzdem noch einen kleinen Haselnuss-cupcake gegönnt. Für den Hasen gab's nen total fluffig-leckeren Coco-Limo-Kuchen. <3

Auf dem Heimweg sind wir noch ein bisschen am Rhein entlang und haben uns mal die Hohenzollernbrücke in Kön näher angesehen. Es gibt da diesen Brauch, dass Verliebte ein Schloss mit ihren Namen an der Brücke befestigen und dann den Schlüssel in den Rhein werfen, damit die Liebe für immer hält. Das hat zwar nix mit Veganismus, dafür aber mit Liebe im Magen zu tun: 


Der Wahnsinn oder? 

Mittwoch, 14. März 2012

Ich ess Blumen

Meine neuste Entdeckung im Bereich vegane Leckereien: 

Lupinesse Eis <3
Ich liebe das Zeug. Zugegeben gegen B&J's kommt es geschmacklich nicht ganz an, dafür ist das Eis von Lupinesse allerdings definitiv ohne Milch. Das Eis wird aus Lupinensamen gemacht. Ich musste Lupine erstmal googlen. Sehen hübsch aus: 


Ich find den Gedanken, dass da Blumen im Eis sind, irgendwie ansprechend. Inzwischen hab ich alle vier Sorten durchprobiert und muss sagen, dass mir persönlich Vanilla-Cherry am besten schmeckt. Das Walnuss-Eis ließe sich mit etwas Amaretto oder Schokosoße sicherlich auch aufpimpen. Schoko find ich eher mittelklasse. Lupinesse Eiscreme habe ich bisher nur bei Edeka entdeckt. Auf der homepage steht, dass es auch bei Marktkauf und kupsch erhältlich ist (solche Läden hab ich allerdings in Düsseldorf noch nie gesehen).

So schmackofatzig ich das Eis auch finde, es gibt ein paar Haken. Die Zutatenliste hinterlässt bei mir nen komischen Beigeschmack. Mit 18-20g Zucker pro 100g ist es genauso ein Dickmacker wie meine früheren Ben&Jerry's Lieblingssorten. Kalorienmäßig ist das Eis kaum eine Verbesserung zu meinen alten Naschgewohnheiten. Muss es ja auch nicht sein, ist schließlich ne Süßigkeit, die man sich nur ab und zu gönnen sollte. 

Das Problem ist vielmehr, dass die Zutatenliste ellenlang ist und mit allen Möglichen Zucker- und Stabilisatorenarten, die ich nicht aussprechen kann, vollgestopft ist. Liest sich ein bisschen wie ein Chemiebaukasten. 

Außerdem (ist mir dämlicherweise erst nach dem Essen aufgefallen) beinhaltet die Sorte Strawberry Mousse echtes Karmin, das soweit ich weiß aus Schildläusen hergestellt wird. Davon abgesehen, dass es nicht vegan oder besonders Laus-freundlich ist, finde ich die Vorstellung total eklig :(

Vielleicht ändert sich die Rezeptur ja noch mal. Wer weiß. Bis dahin bleib ich Vanilla-Cherry treu oder mach mir mein Eis selber, dann brauch ich wenigstens kein schlechtes Gewissen wegen der Zutaten haben.

Dienstag, 6. März 2012

Papa Nerz & die Pelzfabrik

Hier gibt's das Video von Papa Nerz & der Pelzfabrik



Da fällt einem alles aus dem Gesicht. Seit langem mal wieder ein gutes PETA video. (Nach dem dämlichen boyfriend went vegan Video geradezu eine Offenbarung...)

Schaut es euch mal an und sagt mir, was ihr davon haltet.

Hasenfuß