Sonntag, 8. Januar 2012

Oktopusbällchen ohne Oktopus ;)

Ich liebe die japanische Küche. Sie ist gesund, frisch und lecker. Ich bin nirgends glücklicher als im Asiamarkt beim Lebensmittel einkaufen und experimentieren. Leider sind Fleisch, Fisch und sonstige Meeresbewohner in der japanischen Kochkultur ganz groß angesagt. Aber wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg! 

Ich hab mich also heute an veganem Takoyaki (wörtlich: "Gebratener Oktopus") versucht. Das Originalrezept hab ich von Nekobento. Die Seite hat eine ziemlich große Auswahl an japanischen Rezepte und man kann sogar per Filter nach veganen Rezepten suchen. Da ist die Auswahl dann schon etwas magerer, aber Not macht erfinderisch und vieles lässt sich ganz leicht "veganisieren", indem man z.B. Eier durch Ei-Ersatz austauscht usw. 

Oktopusbällchen (Takoyaki) sind eigentlich eher japanisches Fast Food als eine vollwertige Mahlzeit. Sie werden für gewöhnlich auf Festen und an Straßenständen verkauft. Hier in Düsseldorf zum Japantag hab ich seit Jahren die Tradition mir eine große Portion von den Dingern schmecken zu lassen, aber wenn man sich mal vorstellt, dass dafür ein Oktopus sterben muss, vergeht einem der Hunger so ziemlich. Dieses Jahr werd ich mir meine Oktopusbällchen selber machen und zwar komplett tierleid- und oktopusfrei  :)

Für veganes Takoyaki braucht man:

Eine Takoyakipfanne (sowas bekommt man in manchen Asialäden oder Online)
Schaschlikspieße oder Kochstäbchen
Magarine zum Einfetten
100g Mehl
2 Portionen Ei-Ersatz 
300ml Wasser
1 TL Gemüsebrühe
3 Veggie Riesengarnelen von Vantastic Foods
3 schlanke Frühlingszwiebeln oder ein Bund Schnittlauch
Salz
vegane Mayo
Eine Packung feine Seegrasspitzen (z.B. Aonori)
Tonkatsu Sauce (z.B. Bull-Dog Vegetable&Fruit (Chuno) Sauce, die dürfte laut Zutatenliste vegan sein)


Normalerweise benötigt man Dashi, um den Teig anzurühren. Dashi ist ein Sud aus Seealgen und totem Fisch, kommt mir also nicht in die Pfanne. Stattdessen habe ich die 300ml Wasser mit 3 EL Seegrasspitzen, Salz und 1 TL Gemüsebrühe aufgekocht. Die Algen sorgen dann automatisch für den Fischgeschmack. Kommt nah ans Original heran finde ich. Der Algensud muss danach ne Weile kaltgestellt werden. 
Sobald das Pseudodashi abgekühlt ist rührt man den Teig an, indem man die 300ml Sud mit 100g Mehl und dem Ei-Ersatz verquirlt. Dann kommen die kleingeschnittenen Frühlingszwiebeln in die Rührschüssel und fertig ist der Teig.  
Die Veggie Garnelen sind zwar kein Oktopus, schmecken aber so ähnlich und haben die richtige Konsistenz und Bissfestigkeit. Die Garnelen werden schön kleingeschnibbelt, sodass wir nachher kleine Würfelchen haben.
Jetzt kommt die Pfanne auf den Herd, bei mittelhoher Hitze, und wird gründlich mit Magarine eingepinselt. Dunstabzugshaube an und los gehts: 

Mann füllt jede Mulde zur Hälfte mit Teig, wirft schnell ein paar Garnelenstückchen hinein und schaufelt dann einen weiteren Löffel Teig darüber. 




Wenn der Teig am Rand anpappt und beginnt sich zu lösen schnappt man sich seine Kochstäbchen oder Schaschlikspieße und wendet das Bällchen in der Mulde. Das braucht ein bisschen Fingerspitzengefühl und Übung macht aber richtig Spaß, wenn man erstmal den Dreh raus hat :)
So ein Oktopusbällchen muss außen knusprig und innen weich sein. 
Die fertigen Bällchen dann aus der Pfanne heben (am Besten durch Reinpieksen) und mit Sauce, Mayo und Seegrasspitzen anrichten.  


Der Oktopus und Ich, wir freuen uns.
Ich habs mir schmecken lassen :)

Hasenfuß

1 Kommentar:

  1. hi, ich würde das rezept gerne für ein projekt nutzen, bei dem man rezeptkarten erstellt (vorne kommt ein selbstgezeichnetes bild und hinten das rezept) da ich vegan bin, möchte ich nur vegane rezepte nutzen. lg Hideko-chan

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